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Queen-Auguste-Victoria-Park

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Queen-Auguste-Victoria-Park

Historie Queen-Auguste-Victoria Park

Der frühere Eigentümer des Schlossgutes Umkirch, König Carol von Rumänien, Prinz von Hohenzollern, mit seiner Gemahlin beim Besuch in Umkirch. (Bild: fulwellpark.de)

Ursprung:

Nach dem Untergang der portugiesischen Monarchie lebten König Dom Emanuel (Manuel) II. von Portugal und seine Gemahlin, Auguste Viktoria, Königin von Portugal, Prinzessin von Hohenzollern, im Exil auf ihrem englischen Landsitz "Fulwell-Park" in Twickenham bei London. Nach dem Tod des Königs kehrte Auguste Viktoria 1933 nach Deutschland zurück. Sie ließ sich in Umkirch bei Freiburg nieder. Dort war Friedrich Fürst von Hohenzollern Eigentümer des Schlossgutes Umkirch. Dieses hochherrschaftliche Stammgut mit Schloss, Schlosspark und umliegenden Ländereien war ehemals Eigentum und Sommersitz der regierenden Großherzogin Stephanie von Baden. Die Großherzogin Stephanie von Baden vererbte das Schlossgut an ihre Tochter Josephine, Prinzessin von Baden. Diese war mit dem Fürsten von Hohenzollern verheiratet und brachte es in den Besitz des Hauses Hohenzollern. Fürst Friedrich von Hohenzollern trat der Exil-Königin nach ihrer Rückkehr von England ca. 8 Hektar von seinem Stammgut ab und Königin Auguste Viktoria baute neben dem Hohenzollern-Schloss ein neues Schloss im englischen Landhausstil, das sie in Erinnerung an ihre Zeit in England "Fulwell-Park" taufte und im Volksmund "das Landhaus" genannt wurde. Mit dem Bau wurde im Frühjahr 1933 begonnen, das Bauwerk war im Herbst 1934 fertiggestellt. Die Titular-Königin, die sich als "Ihre Majestät" ansprechen ließ und bei der Heirat den Names ihres Mannes standesrechtlich angenommen hatte, beauftragte mit der Ausführung des Neubaus die damals berühmten Architekten Jacob Stumpf und Toni Kleefisch aus Bonn. Beide waren Mitglieder der Reichskammer der Künste. Die ersten Schloss-Entwürfe sahen sehr herrschaftlich-königlich aus, doch dann befürchtete die Königin, in Konkurrenz zum Schloss ihres Bruders zu treten. Sie wies die zwei Architekten an, die geplanten Türmchen aus den Bauplänen zu streichen und den Bau schlichter und im Stil eines englischen Landhauses zu planen. Die damalige "Freiburger Zeitung" berichtete mit Bild auf zwei ganzen Seiten über den fertigen Schlossneubau als "vorbildliches Werk der Arbeitsbeschaffung" und das blieb es wohl auch für alle Nachfolger. Später trennte sich die Königin sich von ihrem Architekten Jacob Stumpf Stumpf und es kam wegen seinem Architektenhonorar für Nebenleistungen zu einem Prozeß vor dem Schiedsgericht der Architekten, der im Oktober 1935 mit einem Schiedsspruch unter Vorsitz des Frankfurter Architekten Ernst Schulz endete. Die weiteren Arbeiten am Bau führte sie mit dem Architekten Toni Kleefisch aus. In Ihren Unterschriften und ihrem Stempel schrieb sich Auguste-Victoria nicht mit einem deutschen "k" sondern stets mit einem "c".

Werner Semmler ersteigere 1993 das Anwesen mit dem auf nur noch eine Größe von rund 1,2 Hektar abgeschmolzenen Grundstück. Es gelang ihm der Kauf der ehemaligen Schlosswiese und mehrer anliegender Waldgrundstücke. Auf diesen plante und baute er einen neuen Park mit sechs Weihern und einem Übersichtshügel, den er zu Ehren und in Erinnerung an die Begründerin "Queen-Auguste-Victoria-Park" nannte. 

Die Zerstückelung des Fulwell-Parks und
der Untergang der historischen Bezüge

In den Wirren der Zeit wurde der Fulwell-Park jedoch wieder in Einzelteile mit unterschiedlichen Eigentümern zerstückelt. Die Schlosswiese wurde an einen Landwirt verkauft, der daraus einen Acker machte und das ehemalige Verwalterhaus wurde abgetrennt und verkauft.  Andere Teile wurden wieder zum Hohenzollern-Besitz geschlagen und vom historischen Fulwell-Park blieben von den ursprünglich 8 Hektar nur noch 1,10 Hektar übrig. Das großartige historische Parkwerk ging somit unter und das Schloss mit dem reduzierten Garten wurde an die Universität Freiburg verpachtet. Diese richtete im Schloss ihre "Psychosomatische Universitätsklinik" ein. Die seltenen englischen Kamine wurden entfernt oder zugenagelt, alle alten Kachelöfen und viele andere wertvolle Einbauten verschwanden spurlos und die Innenräume wurden grün gestrichen. Unter dieser Nutzung litt das Anwesen sehr. Im Januar 1979 wurde das Schloss mit dem übrig gebliebenen Garten an einen Versicherungsmakler verkauft und später auf eine Aktiengesellschaft übertragen. Die neuen Eigentümer ließen die einmaligen Blickachsen zum Schwarzwald und zum Kaiserstuhl zupflanzen und machten aus dem historischen Anwesen und dem Park ein privates Wohnhaus mit einem Hausgarten. Im Jahre 1993 wurde der Fulwell-Park und das Schloss durch das Amtsgericht Freiburg öffentlich versteigert. Ein Freiburger Verleger ersteigerte das Haus, überwies den Kaufpreis an die Landesoberkasse Baden-Württemberg und begann mit der fachgerechten Restauration des Kulturgutes.
 

Der mühevolle Weg der Restauration und
der Wiedererstehung des Fulwell-Parks

Aus der Geschichte vieler Schlossbauten und fast aller großen historischen Parkwerke der Welt wissen wir, dass sie oft gegen den damals kleinlichen und verbitterten Zeitgeist von Räten und Krämerseelen durchgesetzt werden mussten. Zum Zeitpunkt ihrer Schöpfung erkannten die Kleingeister niemals die kulturelle Bedeutung derartiger Kulturwerke und fragten nur neidvoll nach ihrem persönlichen Eigennutzen. So berichtete schon Friedrich Schinkel von großen Schwierigkeiten bei der Wiederbeschaffung der in Not verkauften ehemaligen Teile von Landschlossgütern, weil die neuen Besitzer sich die Zusammenführung der ehemaligen Kulturgüter teuer bezahlen lassen wollten, man aber für die Restaurierung unrentabler Parks und Schlösser keine Baulandpreise bezahlen konnte. Einer der größten Landschaftsparkschöpfer aller Zeiten, Fürst Hermann von Pückler-Muskau, ("der Fürst unter den weltberühmten Gärtnern") berichtete, obwohl er Standesherr in Bad Muskau war, über Widerstand und seine Schwierigkeiten mit Kleingeistern bei seinen Parkschöpfungen. Die großen Kulturwerke sind bedauerlicherweise fast in allen Fällen (ob in Bad Muskau, Branitz, Potsdam, Babelsberg, Neuschwanstein, Linderhof oder anderswo) erst nach dem Tod der Schöpfer als schutzwerte Kulturgüter anerkannt worden und erfreuen sich heute jährlich vieler Millionen Besucher. Auch in Umkirch gab es vor der Zusammenführung der Grundstücke und der Wiederherstellung des Parks Probleme und Widerstand und der gewaltige Kultur-Beitrag des Eigentümers und seine beachtlichen Investitionen in ein örtliches Kulturgut fanden keine Anerkennung. Doch am Ende hat sich Beharrlichkeit, Recht und Vernunft durchgesetzt.

Das Parkwerk hat nun endlich einen kundigen und sensiblen Eigentümer und mit dem berühmten Garten- und Landschaftsarchitekten, Parkforscher, Gärtner, Publizisten und Fürst-Pückler-Biographen Helmut Rippl einen erfahrenen Berater gefunden. Die Wiederherstellung des beeindruckenden Parks und das Wachstum der neuen Strauch- und Baumpflanzungen wird zwar noch einige Zeit dauern, doch schon jetzt kann man sehen, dass es ein herausragendes Landschaftsparkwerk wird. Mit den über 1200 alten Strauchrosen und unzähligen seltenen Bäumen und Sträuchern wird der Park auch ein vielfältiges Werk der Gartenkunst und als kleiner "Garten Eden der Natur" ein beruhigtes Biotop für Pflanzen und Tiere werden.
 

Umbennenung in Queen-Auguste-Victoria-Park

Parkschöpfer Werner Semmler wollte dem nunmehr neu geschaffenen Park nicht seinen eigenen Namen geben. Zur Ehre und in Erinnerung an die Begründerin des Parks und die Erbauerin des Schlosses wurde das Anwesen in »Queen-Auguste-Victoria-Park« umbenannt.

Herzlich zu danken ist an dieser Stelle -

Seiner Hoheit, dem Fürsten Friedrich Wilhelm von Hohenzollern und dem fürstlichen Berater Christhard Schiller. Ohne den erneuten fürstlichen Landverkauf wäre die Wiederherstellung des Fulwell-Parks nicht möglich gewesen. Danken wollen wir auch der Landesforstdirektion Freiburg, den Fachbehörden des Regierungspräsidiums Freiburg und des Landratsamtes Breisgau-Hochschwarzwald, dem ehemaligen stv. Bürgermeister und Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Gemeinderat von Umkirch, Herrn Hans Jürgen Siebert, und allen Helfern, die sich mit Beiträgen aller Art um das Parkwerk verdient gemacht haben.
 

Mit dem Bau des Schlosses wurde 1933 begonnen. Nachträglich wurde zwischen dem Fürsten und der Königin am 27. Juli 1934 der nachfolgende Vertrag geschlossen:

 

Mehr über die Historie im nächsten Artikel
"Schlossgut Umkirch"

 

 

Autor:   Chefredakteur (Queen-Auguste-Victoria-Park, Artikel-Nr. 80)

Angelegt am 09.09.2009 09:08.

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Vertrag zwischen dem Fürsten und der Königin am 27. Juli 1934 (Bild: fulwellpark.de)  

Toni Kleefisch, Architekt des Landhaus-Schlossneubaus von Königin Auguste-Victopria von Portugal. (Bild: Queen-Auguste-Victoria-Park)  

Königin Auguste-Victoria von Portugal ließ sich mit "Ihre Majestät" anreden und schrieb Victoria mit c. (Bild: Queen-Auguste-Victoria-Park)  

Jacob Stumpf, Architekt des englischen Landhauses von Königin Auguste-Victoria von Portugal. (Bild: Queen-Auguste-Victoria-Park)  
   
 


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