Die Indische Rosskastanie (Botantischer Name: Aesculus indica), oft auch „Pavia indica“ genannt, ist eine Laubbaum aus der Gattung der Rosskastanien (Aesculus). Mit seiner imposanten Blüte zählt der Baum zu den schönsten Baum-Blühern der Erde. Die 10 bis 17 cm langen, gestielten Laubblätter sind siebenfingrig, manchmal auch fünf- oder neunteilig. Sie treiben bronze aus und werden später mittelgrün. Die weiß-rosa-gelben Blüten-Rispen sind bis 30 Zentimeter lang und erscheinen Ende Mai bis Juli. Sie haben rote und gelbe Saftmale im Blütenzentrum. Der sommergrüne Baum gehört zur Familie der Seifenbaumgewächse und stammt aus Asien. Die „Pavia indica“ benötigt milde Lagen und ist frostempfindlich; im nordwestlichen Himalaja siedelt sie sich jedoch bis in Höhe von 3000 Metern über Pakistan, Nordinien und Nepal an. Dort wird sie bis 30 Meter hoch. In Mitteleuropa benötigt sie milde Winter oder geschützte Lagen und wächst in eine Höhe von nur 15 bis 20 Meter. Auf den britischen Inseln und in Südeuropa erfreut die Pracht-Kastanie wegen ihrer bezauberndern und späten Blüte. In Umkirch pflanzte ich in meinem „Queen-Auguste-Victoria-Park“ zwei junge Exemplare der „Aesculus Indicia“ und ein Exemplar ihrer Sonderform "Sydney Pearce". Sie haben sich während ihres Wachstums an das Klima gewöhnt und auch schon strenge Winter gut überstanden. Inzwischen sind die drei Exemplare geschlechtsreif und fruchtend. Zunächst gingen die Früchte nicht auf, doch nach Stratifikation ihrer Samen ist mir die Nachzucht der „Pavia indica“ gelungen. Rund 20 junge Bäumchen meiner Nachzüchtung habe an die Gemeinde Umkirch und an andere Baum-Liebhaber und Park-Besitzer verschenkt, und in einigen Jahren dürfte sich die Gegend auf ihren „Indian Summer“ bei der Baum-Blüte und bei der Herbst-Färbung freuen. Dieses "Natur-Wunder" wurde von der Royal Horticultural Society (RHS), der königlich-britischen Institution für die Förderung der Gartenkunst, als besonders schöner Baum ausgezeichnet.
Autor: Werner Semmler
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