Narzissen sind Poeten. Sie betäuben mit ihrer Blüte - und manche auch mit ihrem Duft. Deswegen ist ihr Name verwandt mit dem Wort „Narkose“. Sie waren bereits in der Antike ein beliebter Gegenstand der bildenden Kunst.
Auch der Parkschöpfer Werner Semmler benutzte sie im Queen-Auguste-Victoria-Park; er ließ dort auf die „Schlosswiese“ 300.000 Osterglocken pflanzen. Nun "engagierte" der Gartenkünstler diese blühenden Frühlingsboten, um kommende Generationen daran zu erinnern, dass die in seinem Gartenkunstwerk freigestellten vier atemberaubenden Sichtfächer vom Lorettoberg künftig für die Weitsicht freigehalten werden sollten.
Werner Semmler ließ rund 20.000 Narzissen in die neu geschaffenen Sichtachsen und auf einige Plätze auf dem Lorettoberg pflanzen. In den Kreuzweg-Park des Erzbistums wurden 5.000 Osterglocken gesetzt. Sämtliche Stationen des Kreuzweges auf dem Lorettoberg erhielten diesen dauerhaften Osterglocken-Schmuck. An alle 14 Stationen wurden die intensiv duftenden, weißen Pfauenaugen-Narzissen (Narcissus poeticus var. recurvus) gesetzt. In den weiß-gelben Farben der Kirche erinnern diese Dichter-Narzissen mit ihren rot gerandeten Kronen am Kreuzweg an die Unschuld und das Blut Christi.
Jede der rund 20.000 gesetzten Zwiebeln läßt mehrere Blüten erscheinen, so dass der Künstler auf dem Lorettoberg künftig mit jährlich rund 50.000 blühenden Osterglocken rechnet. Für die angefallenen Kosten werden noch Spender gesucht.
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