Lebensweise: Brautenten waren einst in Nordamerika weit
verbreitet, wurden jedoch durch übertriebenes Jagen um die
Jahrhundertwende arg dezimiert. Zwischen 1922 und 1939 wurden insgesamt
2979 in Gehegen erbrütete Tiere in New England, USA, ausgesetzt. Diese
Bemühungen trugen wesentlich zur Erhaltung der Art bei. Um weitere
ehemalige Brutgebiete erneut zu besiedeln, wurden einige Tage vor dem
Schlupf Nistkästen mit der brütenden Ente verfrachtet. Die daraus
aufwachsenden Jungenten betrachten das neue Gebiet als ihre Brutheimat
und blieben weitgehend ortstreu. Zur Brutzeit bewohnen Brautenten
bewaldete Abschnitte langsamströmender Flüsse (Mittel-und Unterläufe )
, von alten Bäumen gesäumte Altwässer und Sumpfniederungen, seltener
die Gewässer der borealen Nadelwaldregion. Den Winter verbringen sie in
den ausgedehnten Niederungssümpfen und Marschen Der USA - Südstaaten,
wobei ein günstiges Nahrungsangebot ( wie Eicheln,Hickorynüsse oder
Wasserpflanzensamen ) zu größeren Schwarmbildungen führen kann.
Brautenten leben vermutlich in Saisonehen. Balz und Paarung beginnen
während des Herbstzuges ab Ende Oktober; bis Ende Februar sind 90% der
Weibchen verpaart. Mit den anderen Entenarten kehren die Brautenten im
März zu den Brutgewässern zurück.Nestanlage in Baumhöhlen und
Nistkästen bevorzugt 6 bis 15 m hoch, wobei einzelne Enten viele Jahre
die gleiche Höhle bewohnen.Eiablage hauptsächlich in der esten
Aprilhälfte, auslaufend bis Juni. Vollgelege enthalten 10-15, meistens
12-13 hell rahmfarbene Eier, größere Gelege stammen von mehreren
Weibchen. Gelegt wird täglich in den frühen Morgenstunden. Brutdauer
28-32 Tage. Die Küken springen 24-36 Stunden alt, aus der Höhle herab
und werden vom Weibchen, seltener unter Beteiligung des Erpels,
betreut. Jungenten sind mit 70 Tagen flügge. Die Familientrupps begeben
sich zwischen Juli und September auf den Herbstzug und lösen sich dabei
auf.
Nahrung in der Natur:
Die Zusammensetzung ist in den einzelnen Gebieten und zu den
verschiedenen Jahreszeiten sehr unterschiedlich. Im Herbst und Winter
bilden fast überall Eicheln, Bucheckern und die Samen der
Sumpfzypressen den Hauptanteil und können sogar die gesamte Nahrung
ausmachen; dagegen wird nur sehr wenig tierisches Futter aufgenommen.
Vor und während der Legeperiode kann der Anteil der tierischen
Substanzen beim Weibchen bis zu 80%, beim Erpel bis 35% betragen, die
übrigen Anteile bilden die Grünteile und Samen verschiedener Pflanzen.
Haltung und Zucht:
Die Brautenten - heute einer der populärsten Wasserziervögel - wurde
bereits wenige Jahre nach ihrer Entdeckung in Amerika nach Europa
gebracht. Im17. Jahrhundert pflegte man sieauf den Parkgewässern von
Chantilly und Versaillea, in Holland und England. Die Möglichkeiten der
Haltung entsprechen im wesentlichen denen der Mandarinente, doch sind
die Brautenten in Kleingehegen verträglicher und auch ergiebiger
züchtbar. Die Eiablage beginnt bei milder Witterung ab März,bei zu warm
überwinterten Tieren bereits im Februar. Die Vollgelege bestehen aus
9-13 , die der Jungenten aus 6-8 Eiern, die heller und stumpfpoliger
als Mandarinenten - Eier sind. Brautentenweibchen brüten ruhig und
fest, sie werden gern als Brut - und Aufzuchtammen genutzt. Bei den
Küken zeigen sich im Alter von 4 Wochen an Schulter und Flanken die
ersten Federchen, mit 7-8 Wochen sind die Enten voll befiedert; mit 9
Wochen sind sie flugfähig, die Schwingen haben jedoch noch nicht die
volle Länge erreicht. Im Alter von 3 Monaten beginnt die
Kleingefiedermauser; nach weiteren 1,5-2 Monaten trägt der Erpel sein
Brutkleid. Die Geschlechtsreife tritt nach 9-10 Monaten ein.