de.wikipedia.org/wiki/Lorettokapelle_(Freiburg_im_Breisgau)#Aussichtspunkt
Vorhang auf für die Fenster vom Lorettoberg
auf das schöne Freiburg
Wir bemühen uns, als Kultur- und Naturschutzverband, um herausragende Werke der Europäischen Gartenkunst und um die Bewahrung und Freihaltung schöner Landschaftsbilder für die Allgemeinheit. Seit einiger Zeit beschäftigen wir uns mit dem gefährdeten Landschaftsbild vom Freiburger Lorettoberg. Dieses ist durch die zunehmende Verbauung und Wildwuchs in Gefahr. Zahlreiche frühere Sichtfenster vom Berg auf Freiburg sind inzwischen untergegangen und durch Wildwuchs (Wald) verschlossen.
Siehe unseren Artikel in unserer Verbandszeitung:
http://www.queen-auguste-victoria-park.de/vorhang-auf-fuer-die-bellevue-auf-freiburg-landschaftsbild-vom-lorettoberg-zum-augenvergnuegen_A914
Bei unserem Bemühen ging es uns darum, das ursprüngliche Landschaftsbild nicht vollständig durch Sicht-Barrieren, neue Häuser, Villen und Mauern untergehen zu lassen, sondern es durch die Freihaltung von „Sicht-Fenstern“ für die Allgemeinheit - als kostenloses Gemeingut - zu erhalten. Nicht nur Reiche und Millionäre sollen den schönen Blick für sich „verbarrikadieren“, sondern ihn - durch die Sichtfenster - auch den Mitbürgern gönnen. Denn der Genuss des Landschaftsbildes und die Freude an der Natur ist ein kostenloses Allgemeingut, das die seelische Gesundheit der Menschen auch fördert. Diese grüne „Aussicht“ ist für jedermann ein Elixier für die Freude am Leben.
Von dem früheren Wallfahrtsort „Lorettoberg“ hatte man ursprünglich eine wundervolle Aussicht auf Freiburg und er galt über Jahrhunderte als religiöser „Kraftpunkt“. Die Lorettokapelle stand dabei in einer sichtbaren Korrelation zu sämtlichen Sakralbauten der Region, z.B. zum Freiburger Münster, dem Kloster St. Peter und dem Kloster Günterstal. Über die Zeit wuchsen die unter der Kapelle liegenden Villengärten mit wildwachsenden jungen Bäumen zu und die einmaligen „Fenster auf Freiburg“ gingen weitgehend unter. Unser Kultur- und Naturschutzverband ergriff in diesem Jahr die Initiative zur Wiederherstellung des historischen Landschaftsbildes und bat den Gartenkünstler und Parkschöpfer Werner Semmler um sein Wissen der feinen Gartenkunst. In dieser Woche wurde das Werk „Vorhang auf für die Bellevue auf Freiburg“ vollendet. Wir öffneten durch Entnahme des Wildwuchses und durch die Freistellung der ursprünglichen, schönen Solitär-Bäume vier traumhafte und sensationelle Blick-Fenster auf die Altstadt von Freiburg, das Freiburger Münster, den Schlossberg, den Rosskopf, den Brombergkopf, die Zartener Bucht, St. Peter und die Klosterkirche Günterstal. Wir schöpften damit wieder bezaubernde Landschaftsbilder.
Von ursprünglich fünf gartenkünstlerischen Sichtachsen konnten vier wieder geöffnet werden. Die Öffnung der fünften Achse scheiterte am Widerstand der Eigentümer des Grundstückes Mercystraße 20. Folgende Sichtachsen wurden nach den Regeln feiner Gartenkunst im Ensemble der Lorettokapelle wieder geöffnet:
Josephsblick: Von der Joseph-Kapelle auf Alt-Freiburg, den 736 Meter hohen Rosskopf und den 455 Meter hohen Schlossberg. Von keinem Punkt der Stadt sieht man den Schlossberg schöner.
Annablick: Von der St. Anna-Kapelle auf Alt-Freiburg, das Münster, den Schlossberg, den Rosskopf, den Brombergkopf, das Zartener Becken und auf St. Peter.
Schloss-Café-Blick auf Günterstal: Durch die Öffnung eines doppelten Sichtfensters unter einer uralten Esche sieht man jetzt die von den Erbauern gewollte Korrelation der Klosterkirche Günterstal mit der Lorettokapelle und dem Freiburg Münster und St. Peter wieder.
Schloss-Café-Blick auf Alt-Freiburg. Man sieht Rosskopf, Brombergkopf, Zartener Bucht, St. Peter.
Auf die Frage an den ausführenden Gartenkünstler, wie er die seit Jahrzehnten verborgenen/zugewachsenen Landschaftsbilder hinter den Vorhängen gesehen hat und warum er dieses Werk vollbrachte habe, antwortete Werner Semmler:
„So wie man im Regen keine Tränen sehen kann, so sieht man in zu viel Schönheit oft das Schöne nicht mehr. Ich gab dem Berg wieder die Weitsicht und machte jetzt das verborgene Schöne wieder sichtbar. Schöne Landschaftsbilder überwinden die Tiefen des Lebens und die kalte Betonierung der Städte. Ich wollte das Schöne auch für künftige Generationen und Millionen Bergbesucher in den nächsten 100 Jahren sichtbar machen. Denn die Natur ist der beste Künstler und die beste Apotheke."
Die Kulturtat für die schöne Aussicht auf das Landschaftsbild wurde im Einvernehmen mit den drei Eigentümern der überwachsenen Grundstücke, der Stiftungsverwaltung des Erzbistums und dem Umweltschutzamt der Stadt Freiburg, vollendet. Die wertvollen alten Bäume wurden freigestellt und der Wildwuchs wurde entfernt, damit die Sichtfenster die nächsten 100 Jahre geöffnet bleiben.
Wir möchten die Kooperationsbereitschaft der Eigentümer der Grundstücke (Mercystraße 16-18 und Kapellenweg 1, (Hercynenhaus-Verein e.V., Vorsitzender Alfred Rupf. Rechtsanwalt Dr. Christoph Rosset und Breisgauer Katholischer Religionsfonds, Stiftungsdirektor Johannes Baumgartner) ausdrücklich hervorheben. Über deren Grundstücke laufen die Sichtachsen von der Lorettokapelle auf die Freiburger Altstadt, das Münster und auf das Kloster Günterstal. Ohne ihre Bereitschaft, durch Zustimmung zur Beseitigung des Wildwuches die atemberaubenden Landschaftsbilder wieder zu öffnen, hätte man die Altstadt und Freiburg von der Lorettokapelle aus bald nicht mehr sehen können. Andere Grundeigentümer trennen ihre großen Grundstücke ab und führen sie lukrativen Bebauungen zu, während sie dem Gemeinwohl vorbildlich dienen. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken. Die Bevölkerung hat nun von der Lorettokapelle und dem Schloss-Café aus eine traumhafte Bellevue auf Freiburg.
Die gewaltige Aktion wurde selbstlos von ehrenamtlichen und freiwilligen Helfern und Mitgliedern unseres gemeinnützigen Vereins durchgeführt. Jetzt muss noch dafür gesorgt werden, dass auch die bedrohte Sicht von der Lorettokapelle auf das Rheintal, den Schönberg, den Kaiserstuhl und die Vogesen nicht untergehen.
Damit die geöffneten Sichtfenster in der Zukunft nicht erneut zuwachsen und den nötigen Respekt finden, sollen in die Sichtachsen und auf den Berg jetzt noch 20.000 Osterglocken gesetzt werden. Diese verwildern und vermehren sich mit Nebenzwiebeln und erfreuen Jahr für Jahr die Bergbesucher mit ihrer imposanten Blüte. Um auch diese Freude an den ersten Frühlingsblühern zu erzeugen, muss diese Gartenkultur gesät werden. Wir suchen noch Spender und Helfer für die Besorgung dieses Frühlings-Zaubers auf dem schönen Lorettoberg.
Zur Erfüllung unserer weiteren Aufgaben sind wir auf Spenden angewiesen. Wir sind vom Finanzamt Freiburg-Stadt als gemeinnützig anerkannt.
Unser Spendenkonto: Sparkasse Freiburg, Konto Nr. 13694520
IBAN: DE80 6805 0101 0013 6945 20 - BIC: FRSPDE66XXX
Andreas B. Schmidt
Präsident
Queen-Auguste-Victoria-Park e.V.
Europäisches Werk für Kultur, Kunst und Natur.