Die Zerstückelung des Fulwell-Parks und
der Untergang der historischen Bezüge
In den Wirren der Zeit wurde der Fulwell-Park jedoch wieder in Einzelteile mit unterschiedlichen Eigentümern zerstückelt. Die Schlosswiese wurde an einen Landwirt verkauft, der daraus einen Acker machte und das ehemalige Verwalterhaus wurde abgetrennt und verkauft. Andere Teile wurden wieder zum Hohenzollern-Besitz geschlagen und vom historischen Fulwell-Park blieben von den ursprünglich 8 Hektar nur noch 1,10 Hektar übrig. Das großartige historische Parkwerk ging somit unter und das Schloss mit dem reduzierten Garten wurde an die Universität Freiburg verpachtet. Diese richtete im Schloss ihre "Psychosomatische Universitätsklinik" ein. Die seltenen englischen Kamine wurden entfernt oder zugenagelt, alle alten Kachelöfen und viele andere wertvolle Einbauten verschwanden spurlos und die Innenräume wurden grün gestrichen. Unter dieser Nutzung litt das Anwesen sehr. Im Januar 1979 wurde das Schloss mit dem übrig gebliebenen Garten an einen Versicherungsmakler verkauft und später auf eine Aktiengesellschaft übertragen. Die neuen Eigentümer ließen die einmaligen Blickachsen zum Schwarzwald und zum Kaiserstuhl zupflanzen und machten aus dem historischen Anwesen und dem Park ein privates Wohnhaus mit einem Hausgarten. Im Jahre 1993 wurde der Fulwell-Park und das Schloss durch das Amtsgericht Freiburg öffentlich versteigert. Ein Freiburger Verleger ersteigerte das Haus, überwies den Kaufpreis an die Landesoberkasse Baden-Württemberg und begann mit der fachgerechten Restauration des Kulturgutes.
Der mühevolle Weg der Restauration und
der Wiedererstehung des Fulwell-Parks
Aus der Geschichte vieler Schlossbauten und fast aller großen historischen Parkwerke der Welt wissen wir, dass sie oft gegen den damals kleinlichen und verbitterten Zeitgeist von Räten und Krämerseelen durchgesetzt werden mussten. Zum Zeitpunkt ihrer Schöpfung erkannten die Kleingeister niemals die kulturelle Bedeutung derartiger Kulturwerke und fragten nur neidvoll nach ihrem persönlichen Eigennutzen. So berichtete schon Friedrich Schinkel von großen Schwierigkeiten bei der Wiederbeschaffung der in Not verkauften ehemaligen Teile von Landschlossgütern, weil die neuen Besitzer sich die Zusammenführung der ehemaligen Kulturgüter teuer bezahlen lassen wollten, man aber für die Restaurierung unrentabler Parks und Schlösser keine Baulandpreise bezahlen konnte. Einer der größten Landschaftsparkschöpfer aller Zeiten, Fürst Hermann von Pückler-Muskau, ("der Fürst unter den weltberühmten Gärtnern") berichtete, obwohl er Standesherr in Bad Muskau war, über Widerstand und seine Schwierigkeiten mit Kleingeistern bei seinen Parkschöpfungen. Die großen Kulturwerke sind bedauerlicherweise fast in allen Fällen (ob in Bad Muskau, Branitz, Potsdam, Babelsberg, Neuschwanstein, Linderhof oder anderswo) erst nach dem Tod der Schöpfer als schutzwerte Kulturgüter anerkannt worden und erfreuen sich heute jährlich vieler Millionen Besucher. Auch in Umkirch gab es vor der Zusammenführung der Grundstücke und der Wiederherstellung des Parks Probleme und Widerstand und der gewaltige Kultur-Beitrag des Eigentümers und seine beachtlichen Investitionen in ein örtliches Kulturgut fanden keine Anerkennung. Doch am Ende hat sich Beharrlichkeit, Recht und Vernunft durchgesetzt.
Das Parkwerk hat nun endlich einen kundigen und sensiblen Eigentümer und mit dem berühmten Garten- und Landschaftsarchitekten, Parkforscher, Gärtner, Publizisten und Fürst-Pückler-Biographen Helmut Rippl einen erfahrenen Berater gefunden. Die Wiederherstellung des beeindruckenden Parks und das Wachstum der neuen Strauch- und Baumpflanzungen wird zwar noch einige Zeit dauern, doch schon jetzt kann man sehen, dass es ein herausragendes Landschaftsparkwerk wird. Mit den über 1200 alten Strauchrosen und unzähligen seltenen Bäumen und Sträuchern wird der Park auch ein vielfältiges Werk der Gartenkunst und als kleiner "Garten Eden der Natur" ein beruhigtes Biotop für Pflanzen und Tiere werden.
Umbennenung in Queen-Auguste-Victoria-Park
Parkschöpfer Werner Semmler wollte dem nunmehr neu geschaffenen Park nicht seinen eigenen Namen geben. Zur Ehre und in Erinnerung an die Begründerin des Parks und die Erbauerin des Schlosses wurde das Anwesen in »Queen-Auguste-Victoria-Park« umbenannt.
Herzlich zu danken ist an dieser Stelle -
Seiner Hoheit, dem Fürsten Friedrich Wilhelm von Hohenzollern und dem fürstlichen Berater Christhard Schiller. Ohne den erneuten fürstlichen Landverkauf wäre die Wiederherstellung des Fulwell-Parks nicht möglich gewesen. Danken wollen wir auch der Landesforstdirektion Freiburg, den Fachbehörden des Regierungspräsidiums Freiburg und des Landratsamtes Breisgau-Hochschwarzwald, dem ehemaligen stv. Bürgermeister und Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Gemeinderat von Umkirch, Herrn Hans Jürgen Siebert, und allen Helfern, die sich mit Beiträgen aller Art um das Parkwerk verdient gemacht haben.
Mit dem Bau des Schlosses wurde 1933 begonnen. Nachträglich wurde zwischen dem Fürsten und der Königin am 27. Juli 1934 der nachfolgende Vertrag geschlossen:
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"Schlossgut Umkirch"