Lebensweise: Zur Brutzeit besiedeln Mandarinenten Seen
und Teiche sowie die Unter - und Mittelläufe der Flüße in der
Laubwaldtaiga. Bevorzugte Brutbiotope bilden bewaldete Inseln und
ruhige Gewässerabschnitte, wo dichtes Laubaltholz bis nahe an die Ufer
tritt. Die Nadelwaldtaiga der höheren Gebirgslagen, Sumpfniederungen
der offenen Landschaft und die Küstenregion werden gemieden. Nachdem
die Gewässer eisfrei geworden sind kehren die Mandarinenten ab Ende
März, meist im April, in die Brutgebiete zurück. Anfangs verweilen sie
in Gruppen bis zu 20 Tieren,i n der zweiten Aprilhälfte lösen sich
daraus Paare und beziehen die Brutgewässer. Im Sichote - Alin brüten an
jedem Fluß im Durchschnitt vier Paare, insgesamt nicht weniger als 320
Paare. Die Nester befinden sich in Baumhöhlen, in alten Weiden entlang
der Flüße wie in Altholzbeständen, seltener in Felsspalten oder am
Boden. Gelege wurden zwischen April und Juni gefunden. Die Gelege
bestehen aus 7-12 rahmbraunen Eiern.Die Brutdauer beträgt 31 Tage. Die
Küken haben in den ersten Lebenstagen scharfe Zehennägel, mit deren
Hilfe sie das Flugloch erklettern und dann herabspringen. Bereits
während der Brut bilden die Erpel kleine Mausertrupps und schließen
sich ab Mitte August wieder den übrigen Tieren an.
Die Brutvögel des Sichote - Alin und des Uussurigebietes wandern ab
Anfang September nach China, Korea und Japan, die dort beheimateten
Populationen sind ganzjährig ansässig.
Auf dem Zuge und im Winterquartier suchen die Trupps - abgesondert von
anderen Entenarten - klare Talsperren, Berg- und Waldseen auf. Zu den
Ruhezeiten erklettern sie gern am Ufer liegende Felsblöcke oder lassen
sich auf Ästen oder Pfählen nieder.
Nahrung in der Natur:
Im Frühjahr und Sommer sind es neben verschiedenen Wasserpflanzen viele
Mollusken (auch Landformen), Wasserinsekten, kleine Fische und Würmer.
Im Herbst werden Eicheln, Reis und Buchweizen, aber auch Grünteile von
Pflanzen (unter anderen vom Schachtelhalm) und tierische Nahrung
aufgenommen.
Haltung und Zucht:
Die Mandarinente ist neben der Brautente die am häufigsten gehaltene
Zierente. In besonderen Maße ist sie für die Haltung im Kleingehege
geeignet. Sie ist robust, winterhart, ausdauernd und leicht züchtbar.
Nachteilig erweist sich hier jedoch die Unverträglichkeit der Erpel
untereinander, zu anderen Gehegbewohnern und die oft unsanfte
Behandlung der eigenen Ente während der Balzzeit. Deshalb sollte das
Gehege nicht zu beengt sein. In Volieren sollten die Tiere am besten
flugfähig gehalten werden. Der Nistkasten kann dann 1,5 - 2 m hoch
angebracht sein, einige dicke waagerechte Äste als Sitzstangen sollten
nicht fehlen. Die Eiablage erfolgt in Bruthöhlen und beginnt oft schon
Ende März. Einjährige Weibchen legen 5 - 7.ältere 10 -1 5 Eier.
Nichtbrütende Tiere tätigen gewöhnlich ein, manche auch zwei
Nachgelege. Sofern keine Störungen zu erwarten sind (in Volieren), kann
man der Ente die Brut und die Jungenaufzucht selbst überlassen. Aus
kleinen Gehegen müssen die Erpel unter Umständen vor dem Schlüpfen der
Küken entfernt werden, manche beteiligen sich aber auch an der Führung.
Etwa 24 Stunden nach dem Schlüpfen verlassen die Küken mit der Ente das
Nest. Die Familien sind anfangs scheu und suchen gern Verstecke auf.
Die Befiederung der Küken beginnt etwa am 14. Tag, an dem sich die
Schwanzfederkiele zeigen. Es folgen Schulter - , Brust - und
Flankenfedern. Nach 27 Tagen ist die Unterseite, nach weiteren 8 Tagen
sind Kopf, Rücken und Flügel befiedert. Etwa im Alter von 6 Wochen ist
das Federkleid geschlossen; dieJungtiere sind dann zu 75% ausgewachsen.
Die Umfärbung in das Alterskleid erfolgt noch im gleichen Herbst,
einige Wochen nach der Umfärbung der alten Erpel. Die Geschlechtsreife
tritt im Alter von 9 - 10 Monaten ein.Die Sommermauser beginnt bei
manchen Erpeln relativ früh, nicht selten schon vor vollendeter,teils
sogar schon vor begonnener Eiablage durch das Weibchen. Diese Männchen
vermögen aber trotzdem erfolgreich zu begatten.