UMKIRCH.
Tobias Mutter und Agnes Magiera werden bei ihrer Hochzeit ein großes
Publikum und eine großartige Kulisse haben – rund zwei Millionen
Fernsehzuschauer und den Queen-Auguste-Viktoria-Park. Das Umkircher
Brautpaar hat sich bei der Sendung "Frank, der Weddingplaner"
(ProSieben) beworben und wurde ausgewählt.
Parkbesitzer Werner Semmler (li.) mit „Frank, der Weddingplaner“. | Foto: Kati Wortelkamp
Den
Einfall mit der Bewerbung hatte die zukünftige Braut. "Wir wollten
unbedingt im Freien heiraten, haben es aber selbst nicht hinbekommen",
sagt sie. "Da kam mir die Idee, mich an ProSieben zu wenden. Ich habe
gedacht, wenn das einer schafft, dann Frank." In der Regel muss eine
katholische Trauung, die ja eine religiöse Feier und keine Show ist, in
einer Kirche stattfinden. Damit soll eine würdige Zeremonie und eine
rechtliche Verbindlichkeit hergestellt werden. Nur in Ausnahmefällen
wird eine Hochzeit auch im Freien genehmigt, etwa wenn die Gäste nicht
in die Kirche passen oder wenn jemand auf einem Schiff heiraten will.
Ortspfarrer Artur Wagner jedenfalls hat seinem Kollegen aus dem
Heimatort der Braut, der Agnes Magiera von klein auf kennt, die
Trauerlaubnis bereits erteilt. Seine Kirche wird er aber in jedem Fall
offen halten – falls es regnet.
Frank
Matthée, der "Weddingplaner", wurde 2005 durch die Ausrichtung der
Popstar-Hochzeit von Sarah Connor und Marc Terenzi berühmt, die auf
ProSieben ausgestrahlt worden war. Mittlerweile hat er schon rund 200
Hochzeiten arrangiert. "Eine kirchliche Hochzeit im Freien hatte ich
bisher noch nicht", sagt Frank. Der 36-Jährige studierte zunächst
Medizin, später Marketing und war dann jahrelang als Werbefachmann und
Marketingexperte tätig. Vor sechs Jahren machte sich der Junggeselle
als Hochzeitsplaner mit Rundum-Service selbstständig – für ihn ein
Traumberuf. Denn Frank Matthée arbeitet gern sehr nah mit Menschen und
mit großen Emotionen, die sein Einfühlungsvermögen erfordern. Zudem ist
beim Ausrichten einer außergewöhnlichen Hochzeit seine Fähigkeit als
Projektplaner gefragt.
Probesitzen
im Park: Bei Regen suchte das Brautpaar Tobias Mutter und Agnes Magiera
mit Fernsehmann Frank Matthée nach möglichen Drehorten für die
Hochzeitszeremonie. | Foto: Kati Wortelkamp
Am
liebsten hätten Agnes Magiera und Tobias Mutter im benachbarten
fürstlichen Schlosspark geheiratet, doch dafür gab es keine Erlaubnis.
Am 6. Juli reiste Frank der Weddingplaner aus Berlin an und teilte dem
Paar vor laufender Kamera mit, dass ihre Hochzeit im benachbarten
Queen-Auguste-Victoria-Park stattfinden kann. Eigentümer Werner Semmler
hatte sein Einverständnis gegeben. "Wir waren überrascht und haben uns
total gefreut", erzählt die Braut, die sich laut Frank auch ein paar
Tränen aus den Augen wischte.
So
wandelte das Fernsehteam mit dem Brautpaar in spe, Frank Matthée und
Werner Semmler nun an einem verregneten Tag gemeinsam durch den schönen
Park und beratschlagten über den besten Platz für die Zeremonie.
Semmler hatte zwei prächtige Stühle auf den 12 Meter hohen
Victoria-Kegel platziert, auf dem Tobias Mutter und Agnes Magiera lange
Zeit mit Blick auf das Schloss der ehemaligen Königin von Portugal
saßen und mit Frank und dem Parkschöpfer beratschlagten. Einige Tage
später stand für das Paar fest: "Eine Hochzeit auf dem Victoria-Kegel
entspricht uns beiden nicht. Wir möchten auf der Halbinsel im Park
heiraten."
Der
katholischen Hochzeit soll die standesamtliche Trauung vorausgehen.
Diese Aufgabe wird Bürgermeister Walter Laub am 26. Juli im Trauzimmer
im Schloss Büningen übernehmen. Denn auch diese Zeremonie ist im Freien
nicht erlaubt. Bis dahin haben die Brautleute aber noch viel Stress zu
bewältigen. Das Fernsehen hilft zwar bei der Organisation – der Sender
stellt Stromaggregate und besorgt genug Stühle – aber die meiste Arbeit
hat natürlich das Brautpaar selbst. Sämtliche Kontakte vor Ort für
ProSieben stellt Agnes Magiera her. Auch für die Kosten müssen sie
selbst aufkommen. "Ich bin nur noch am Telefonieren", stöhnt die
hübsche Braut.
Quelle: Badische Zeitung vom 19. Juli 2008