Die schwäbischen Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen kamen in den Besitz des großherzoglich-badischen Schlossgutes Umkirch durch die erbliche "Mitgift" der Prinzessin Josephine von Baden. Mit Erbvertrag vom 29. Juni 1860 vermachte die Großherzogin Stephanie von Baden das Gut Umkirch ihrer Tochter Josephine, Prinzessin von Baden, Gemahlin des Fürsten Karl Anton von Hohenzollern. Josephine erhob am 3. Mai 1887 das Schlossgut Umkirch zum Stammgut und verfügte, dass es unveräußerlich, unzertrennbar, unverschuldbar und unverpfändbar bleiben soll. Als Erbe setzte sie ihren zweitgeborenen Sohn Karl Eitel Friedrich Zephyrin von Hohenzollern-Sigmaringen ein, der 1881 als Carol I. zum König von Rumänien gewählt geworden war und verfügte die weitere Reihenfolge der nur männlichen Erben. Großherzog Friedrich von Baden genehmigte am 3. Juni 1887 die Stammguteinrichtung. Josephine von Baden starb am 19. Juni 1900. Damit wurde Carol I. König von Rumänien Eigentümer des Schlossgutes Umkirch. Nach Abdankung des Fürsten Cuza zugunsten des Prinzen Karl von Hohenzollern-Sigmaringen war er der Begründer des rumänischen Königtums. Das Haus Hohenzollern blieb bis zum Sturz der Monarchie (1948) auf dem rumänischen Königsthron.
Der General Karl Eitel Friedrich Prinz von Hohenzollern-Sigmaringen (20.4.1839-10.10.1914) hatte am 15.11.1869 Elisabeth Prinzessin zu Wied geheiratet, die ihm als Königin Elisabeth von Rumänien nach Bukarest folgte.
Die "dichtende Königin" veröffentlichte unter ihrem Pseudonym Carmen Sylva unzählige Bücher und wurde von der Academie Francaise ausgezeichnet. Als König Carol am 10.10.1914 starb verzögerte sich die Erbregelung, jedoch ging das Stammgut
Umkirch am 7. November 1916 durch Erbfolge auf Friedrich Victor Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen. Er und seine Frau, Margarete Fürstin von Hohenzollern-Sigmaringen, Herzogin von Sachsen, fühlten sich in ihrer Sommerresidenz Umkirch sehr wohl, nahmen regen Anteil am Leben der Region und erwiesen sich als großzügige Stifter und Wohltäter. Nach dem Tod von Fürstin Margarete (16.10.1962) und Fürst Friedrich (6.2.1965) wurde das Eigentum am Schlossgut Umkirch am 10. Mai 1966 an den bisherigen Erbprinzen Friedrich Wilhelm (* 3.2.1924) übertragen. Er hatte am 5. Januar 1951 die Ehe mit Margarita Prinzessin zu Leiningen geschlossen, (* Coburg 19.5.1932, gest. Überlingen 16.6.1996) deren Mutter Großfürstin von Rußland war. Friedrich Wilhelm war nun Fürst von Hohenzollern mit den weiteren Titeln Burggraf zu Nürnberg, Graf zu Sigmaringen und Veringen, Graf zu Berg, Herr zu Haigerloch und Werstein. Friedrich Wilhelm Fürst von Hohenzollern verkaufte Teile des Schlossgutes Umkirch, unter anderem den Fulwell-Park, das Beroldinger Haus Schloss Büningen. Burg Dachswangen, das Landwirtschaftsgut, den Gutshof und weitere Grundstücke und ermöglichte so der Gemeinde Umkirch eine rasante Entwicklung. Er behielt nur noch den alten Schlosspark und große Waldflächen. Friedrich Wilhelm Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen wurde Ehrenbürger der Gemeinde Umkirch. Nach dem Tode von Friedrich Wilhelm Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen, am 16. September 2010 in Sigmaringen, wurde sein erstgeborener Sohn Karl Friedrich Fürst von Hohenzollern (* 20.4.1952 Sigmaringen), und trat seine Erbfolge an.
Friedrich Wilhelm, Fürst von Hohenzollern +
Karl Friedrich, Fürst von Hohenzollern
Text: Queen-Auguste-Victoria-Park, Umkirch
Das Haus Hohenzollern, 1061 erstmals erwähnt, zählt zu den ältesten und bedeutendsten schwäbischen Hochadelsgeschlechtern. Der Kern des Herrschaftsbereiches der damaligen Grafen von Zollern, seit dem 14. Jahrhundert der Grafen von Hohenzollern, bildete die namengebende Burg bei Hechingen. Nach der Belehnung mit der Burgherrschaft Nürnberg entstand um 1214 eine fränkische (burggräfliche) Linie, aus der 1415 die Markgrafen von Brandenburg, 1701 das preußische und 1871 schließlich das deutsche Kaiserhaus der Hohenzollern hervorgingen.
Die brandenburgisch-preußischen Hohenzollern
Stammbaum
Friedrich Wilhelm Kurfürst von Brandenburg
1620 - 1688
Friedrich III./I.
Kurfürst von Brandenburg, König in Preussen 1657 - 1713
Kurfürst 1688-1701, König 1701-1713
Friedrich Wilhelm I.
König in Preussen
1688 - 1740
reg. 1713-1740
Friedrich II., der Große
König von Preussen
1712 - 1786
reg. 1740-1786
Friedrich Wilhelm II.
König von Preussen
1744 - 1797
reg. 1786-1797
Friedrich Wilhelm III.
König von Preussen
1770 - 1840
reg. 1797-1840
Friedrich Wilhelm IV.
König von Preussen
1795 - 1861
reg. 1840-1858, Übergabe der Regentschaft an seinen Bruder Wilhelm
Wilhelm I.
König von Preussen, Deutscher Kaiser
1797 - 1888
Prinzregent seit 1858, König seit 1861, Kaiser seit 1871
Friedrich III. König von Preussen, Deutscher Kaiser
1831 - 1888
reg. 9.3.-15.6.1888
Wilhelm II.
König von Preussen, Deutscher Kaiser
1859 - 1941
reg. 1888-1918
Wilhelm Kronprinz von Preussen
1882 - 1951
Louis Ferdinand sen. Prinz von Preussen
1907 - 1994
von 1951-1994 Chef des Hauses Hohenzollern
Georg Friedrich Prinz von Preussen
*1976
seit 1994 Chef des Hauses Hohenzollern
Die Hohenzollern als Deutsche Kaiser
und Könige von Preußen
Friedrich II. "Der Große", König von Preußen (1712 - 1786)
Kaiser Wilhelm I. (1797 - 1888)
Kaiser Wilhelm II. (1859 - 1941)
Prinz Georg Friedrich von Preußen (* 10. Juni 1976)
Chef des Hauses Hohenzollern
Die schwäbischen Hohenzollern
Die 1576 durch Teilung entstandenen Linien Haigerloch (1634 wieder erloschen), Hechingen und Sigmaringen der schwäbischen Hohenzollern wurden 1623 in den Reichsfürstenstand erhoben. Die nunmehrigen Fürsten von Hohenzollern-Hechingen und von Hohenzollern-Sigmaringen errangen 1806 volle Souveränität in ihren Fürstentümern, die sie 1850 dann an das stammverwandte preußische Königshaus abtraten. Nach dem Aussterben der Linie Hohenzollern-Hechingen im Mannesstamm 1869 nahmen die Angehörigen der Sigmaringer Linie den Titel Fürst oder Prinz bzw. Prinzessin von Hohenzollern ohne weiteren Zusatz an. Die historische Bedeutung und die Wirkkraft der Stammverwandtschaft des Hauses Preußen und des Fürstlichen Hauses Hohenzollern haben in dem gemeinsamen Besitz an der Stammburg Hohenzollern ihren signifikanten Ausdruck gefunden.
Nicht weit von Württemberg und Baden,
von Bayern und der schönen Schweiz,
da ragt ein Berg aus goldnen Saaten,
den man den Hohenzoller heißt.
Er schaut herab so stolz und kühn
auf alle, die vorüberziehn
an Hohenzollerns steilem Felsen
wo unverzagt die Eintracht ruht!
2. Strophe
Von diesem Berg da geht die Sage,
die sich ins ganze Land erstreckt,
und mancher Vater kennt die Klage,
die sich auf seinen Sohn erstreckt;
man nahm ihn fort ins ferne Land -
das Liebchen glaubt, er sei verbannt -
von Hohenzollerns steilem Felsen,
wo unverzagt die Eintracht ruht!
3. Strophe
Doch kommt die lang ersehnte Stunde,
die uns zur Heimat wieder ruft,
dann jauchzen wir mit frohem Munde
dem schönen Hohenzoller zu!
Wir rufen aus: Oh Heimatland,
wie ist mein Herz an dich gebannt,
an Hohenzollerns steilem Felsen,
wo unverzagt die Eintracht ruht!