Gemeinsame Pressemitteilung zum
Termin vom Mittwoch, den 28.8.2002
Die
Europäische Kulturstiftung "Pro Europa" hat am 10. Mai dieses Jahres im
Bundespräsidialamt, im Berliner Schloss Bellevue, in Anwesenheit von
Bundespräsident Johannes Rau, des Kultur-Staatsministers beim
Bundeskanzler Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, des polnischen
Kulturministers Andrzej Celinski, des Bundesministers a.D. Dr. Wolfgang
Schäuble und zahlreicher europäischer Botschafter, an den
Organisationsmittel-Verleger Werner Semmler für sein Parkwerk
Fulwell-Park den
verliehen.
Die
Stiftung würdigte damit die Verdienste von Werner Semmler für sein
herausragendes Engagement für die Europäische Gartenkultur als seltener
Parkschöpfer, Kulturstifter und "Pückler der Gegenwart" für die
Errichtung des Gartenkulturwerkes Fulwell-Park in Umkirch und sein
unermüdliches, sachkundiges Wirken bei der Restaurierung anderer
Parkwerke.
Gemäß der Laudatio bewahrte Werner
Semmler den 1933 von Königin Auguste Viktoria von Portugal, Prinzessin
von Hohenzollern begründeten Fulwell-Park in Umkirch, der zu einem
Hausgarten von einem Hektar verkümmert war, vor dem endgültigen
Untergang. Er steigerte 1993 den ehemaligen Landsitz, kaufte die
abgetrennten Parkteile wieder zurück und errichtete in der reizvollen
Kulturlandschaft am Oberrhein - ausschließlich mit eigenen Mitteln -
ein beeindruckendes, rund zehn Hektar großes Gartenkulturwerk. Es
gelang Werner Semmler in seinem Landschaftspark, nach dem Vorbild
Pücklers, Kaiserstuhl und Hochschwarzwald im Parkbild zu focussieren.
Getreu seinem Grundsatz, dass alle Menschen in ihrem Leben auch etwas
für die Zukunft tun sollten, bemüht Werner Semmler sich um die
Wiederherstellung der Artenvielfalt in seinem Park und um die
Wiedereinbürgerungen seltener Bäume,. Sträucher, Blumen, Pflanzen und
Singvögel. Die Dauerhaftigkeit seines Werkes über seine Zeit hinaus ist
ihm ein wichtiges Anliegen. Bis die zahlreichen seltenen Bäume,
Sträucher und Rosen zu Naturschönheiten gewachsen sind, wird es einige
Jahrzehnte dauern. Werner Semmler sagte daher, dass er jetzt viel
investieren müsse, doch die Schönheit des Parks selbst nicht mehr
erleben werde. Er könne ihn nur der Nachwelt hinterlassen und davon
träumen. Daher ist der Park (wie alle historischen Parks von Versailles
bis Neuschwanstein, Linderhof, Wörlitz, Schwetzingen u.a.) in seiner
schutzbedürftigen Wachstumsphase noch geschlossen und wird nur für
besondere Kulturveranstaltungen geöffnet. Semmler betrachtet den Park
nicht, wie ein Stadtpark oder ein Vergnügungspark, als nützlichen
Gebrauchsgegenstand für die Menschen, sondern als ein geschütztes
Reservat für die Natur und viele besonderen Exemplare der Schöpfung.
Nach der Fertigstellung und der Reife soll der Park die Menschen an die
Bewahrung der Vielfalt der Schöpfung und die Notwendigkeit des Schutzes
der Natur erinnern und ihnen mit in Stein gehauenen Lebensweisheiten
Kraft, Mut, Lust und Zuversicht für das Leben vermitteln.
Nachdem
der Ehrenpräsidenten des Europarates, der Franzose, Senator Louis Jung,
dem Fulwell-Park erst kürzlich einen Besuch abstattetet, besichtigen nun
am Mittwoch, den 28.8.2002 um 11.00 Uhr
auch
Landrat Jochen Glaeser und Umkirchs neuer Bürgermeister Walter Laub in
Anwesenheit des Präsidenten der Europäischen Kulturstiftung, Dr. Ernst
Seidel, den Fulwell-Park und würdigen das Werk Werner Semmlers. Sie
erhalten eine sachkundige Führung durch den Parkschöpfer.
Wegen
den hohen Investitionen und den großen Unterhaltungskosten sind private
Park-Schöpfer in ganz Europa äußerst selten geworden. Das war der Grund
für die Europäische Kulturstiftung, dieses ganz außerordentliche
Kultur-Engagement von Werner Semmler, das er ohne Inanspruchnahme
öffentlicher Kassen mit seiner eigenen Kraft selbst erarbeitete, zu
würdigen.
Bei der angespannten Haushaltslage ist es
dem Staat, den Kreisen und den Kommunen kaum noch möglich, Mittel für
die Kulturförderung und für Kulturstiftungen aufzubringen. Wir sind
darauf angewiesen, dass die Bürger eigenes kulturelles Engagement
zeigen und selbst etwas tun.
In Umkirch tun dies in
anerkennenswerter Weise auch noch anderer Bürger, z.B. Seine Hoheit,
der Fürst von Hohenzollern mit Schloss und Schlosspark sowie andere
Denkmalbesitzer. Was die Unterhaltung von Denkmälern kostet, sieht die
Gemeinde nun bei der Renovierung von Schloss Büningen und der alten
Schlossmühle und kann froh sein, dass die anderen Kulturdenkmäler der
Gemeinde von kulturfördernden Bürgern unterhalten werden. Mit vielen
fördernden Bürgern gelingt es dem einstmals hochherrschaftlichen Ort
Umkirch, seine ganz famosen Kulturgüter, Schloss Hohenzollern mit
Schlosspark, Schloss Fulwell-Park, Schloss Büningen, Wasserburg
Dachswangen und die Schlossmühle mit ihrem Park für künftige
Generationen als Zeichen einer großen Vergangenheit zu bewahren.
Der
Landrat des Kreises Breisgau-Hochschwarzwald und der Bürgermeister der
Gemeinde Umkirch danken dem Schöpfer des Fulwell-Parks, Herrn Werner
Semmler, für sein außerordentliches kulturelles Engagement und stimmen
der Beurteilung der Laudatoren der Europäischen Kulturstiftung zu, dass
die Parkschöpfung von Werner Semmler eine große Kulturtat ist, die den
Europäischen Gartenkultur-Schöpfungspreis verdient.
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(Jochen Glaeser)
Landrat |
(Walter Laub)
Bürgermeister |
(Dr. Ernst Seidel)
Stiftungspräsident |
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