Lebensweise: Der Trompeterschwan ersetzt ökologisch in
Nordamerika den altweltlichen Singschwan und bewohnte ursprünglich
weite Gebiete der nördlichen USA - Staaten und Kanadas, insbesondere
die weiten Prärieseen. Abschuß zur Feder - und Fleischgewinnung ließen
den Bestand 1932 auf 69 Exemplaren zusammenschrumpfen. Strengste
Schutzmaßnahmen und die Errichtung eines 155 qkm großen Reservates in
Montana hoben den Bestand bis 1954 auf 642 Tiere;davon lebten 380 im
genannten Schutzgebiet und 87 im Yellowstone Park. Bis 1957 zeigten
sich leicht rückläufige Tendenzen, dann begann der Trompeterschwan
verstärkt Brutreviere außerhalb der Reservate zu besiedeln. Mitte der
70er Jahre betrug die Gesamtpopulation zwischen 4 000 und 5 000
Individuen und ist nicht mehr vom Aussterben bedroht.
Die Brutbiologie gleicht weitgehend der des Singschwanes. Die Nester
befinden sich im Ried der Flachwasserzone und werden weitgehend allein
vom Weibchen erichtet. Vollgelege enthalten bis 9, im Mittelwert um 5
Eier; als Legeintervalle wurden
40 - 48 Stunden ermittelt. Die Brutdauer beträgt 32 - 35 Tage. Die
Küken schlüpfen mit 200 - 230 g und wiegen mit 8 - 10 Wochen über 8 kg,
die Jungschwäne sind dann im wesentlichen befiedert, beginnen aber erst
mit 14 - 15 Wochen zu fliegen. Die geschlechtliche Reife tritt tritt
nach 3 - 5 Jahren ein
Nahrung in der Natur:
Sie entspricht der des Singschwanes.
Haltung und Zucht:
Die geringe Anzahl freilebender Trompeterschwäne erklärt ihre
Seltenheit in Zoos und Privatanlagen. Der Berliner Zoo besaß die Art
erstmals 1874, während sie der Zoo London bereits 1870 - 1976
erfolgreich züchtete. Der Holländer BLAAUW zog um 1905 mehrfach Junge
auf und lieferte sogar mehrere Tiere zur Blutauffrischungen der
freilebenden Populationen nach Nordamerika. Er bot seinen Tieren u.a.
viel frische Krebsschere (Wasserpflanze deren Blätter auf dem Wasser
schwimmen), vielleicht ein Grund für die guten Zuchtergebnisse.
Im Herbst1951 erhielt der englischeWildfowl Trust aus Kanada drei Paar
Trompeterschwäne, sie dürften damals die einzigen Vertreter ihrer Art
in Europa gewesen sein.
Gemäß The International Zoo Yearbook lebten 1962 nur 15, 1965 55 und
1967 108 Trompeterschwäne in über 40 Zoos der Welt, vorwiegend in denen
der USA und Kanadas. Dann vergrößerte sich die Zahl rapide.
Zu ersten Zuchterfolgen kam es im Wildfowl Trust. Nachdem 1959 - 1961
von einem Weibchen unbefruchtete Eier gelegt wurden, gelang es 1964 ,
zwei Küken aufzuziehen. Je zwei Eier wurden von einem Schwarz - und
einem Schwarzhalsschwan erbrütet. In den folgenden 10 Jahren wuchsen
dann über 50 Trompeterschwäne in Slimbridge und Peakirk heran. Der
Legebeginn liegt gleichmäßig über die Aprildekaden verteilt. Die Küken
selbst sind robust und wachsen wie jene des Singschwans auf.